Und täglich grüßt das Murmeltier…

Um 5.15 Uhr aufstehen, schnell alles für die Kinder vorbereiten, mich sollte ich auch noch irgendwie alltagstauglich machen… oje… es ist schon halb 7… die noch selig schlummernden Kinder müssen aus ihrem Träumeland geholt werden… nein Mama, das will ich nicht anziehen… nein Mama, ich mag kein Marmeladebrot… nein Mama, heut will ich nicht in den Kindergarten und Zähneputzen will ich sowieso nicht und die Sandalen im Winter zieh ich mir heut sowieso selber an. Ruhig bleiben. Sie müssen doch erst bis spätestens halb 8 im Kindergarten sein, damit ich es rechtzeitig bis 8 Uhr in die Schule schaffe. Kopieren muss ich auch noch… den Raum vorbereiten sollte ich auch schon vorher… So… jetzt rein in den Unterrichtsmodus… um 12 Uhr dann schnell ins Geschäft. Was soll ich nur kochen? Es muss schnell gehen und gesund solls auch noch sein. Viel Zeit zum Überlegen und einkaufen hab ich nicht. Eigentlich sollte ich spätestens um halb 1 meine Kinder abholen. Jetzt aber schnell los. Die Kinder werden eingepackt, zu Hause wieder ausgepackt, inzwischen müssen noch diverse Schreianfälle der Jüngsten durchgestanden werden. Ab in die Küche… Mami ich hab Hunger. Mami, wann ist das Essen fertig? Weahhhh… ich mag das nicht. Ich will Schokolaaaadeeeee. Ruhig bleiben. So jetzt gönn ich mir aber zehn Minuten mit einem Kaffee (also entspannen – na los!!) während die Kids vorm Fernseher essen. Ist zwar nicht pädagogisch wertvoll… aber sehr wertvoll für mich. Also was solls? So Mädls… raus in den Garten… nein… ich will nicht raus… 1 Stunde später schaffen wir es dann doch irgendwie ins Freie (im Sommer ohne Schianzug schaffen wir es vielleicht auch in 45 Minuten). Mami, nicht hinsetzen, spiel mit uns, bau mir eine Sandburg… am besten eine ganz große! Mami… spiel mit uns Ball, Mami komm mit uns ins Trampolin… Mami, Mami, Mami… Ja… mach ich doch gern Mädls. Aber lang haben wir nicht mehr Zeit, Mama muss nochmal arbeiten gehen. Also ab ins Haus.. schnell in die Badewanne… (die Schreianfälle zwischendurch muss ich glaub ich nicht extra erwähnen)… Abendessen richten… Jause für den Kindergarten vorbereiten… Gewand für den nächsten Tag gemeinsam mit den Mädls aussuchen, damit wir uns am nächsten Tag zumindest einen Wutanfall ersparen… schnell alles aufräumen… Mädls zur Oma bringen… alle Unterrichtssachen herrichten… kultivieren… und ab geht’s zum Arbeiten… dort wird dann bis ca. halb 10 am Abend unterrichtet… um 10 komm ich endlich nach Hause. Kindergarten-Taschen noch herrichten, Jacken, Hauben, Schuhe… achja… unter die Dusche sollt ich auch noch hüpfen und Zähneputzen nicht vergessen… um 11, halb 12 schaff ich es dann ins Bett, wo mein geliebter Mann schon ganz entspannt in seinem Buch liest… wie war dein Tag? rein ins Bett… Licht aus… und täglich grüßt das Murmeltier.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein)

Viele Mütter werden sich in diesem Tagesablauf wieder finden. Aber nicht nur Mütter hetzen von einem Termin zum anderen… eigentlich geht es jedem so. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, die Welt dreht sich immer schneller. Mit der äußeren Welt dreht sich auch die in unserem Kopf immer schneller. Elendslange To-do-Listen, eine Unmenge an Zielen, Plänen und Gedanken – sind das überhaupt die eigenen Gedanken?

Ist das alles? Will ich so leben? Will ich so wenig von meinen Kindern und von meinem Mann haben? Will ich im Dauer-Stress sein? Nein… eigentlich nicht. Also muss ich was ändern. Ja… aber wie?

Wir wissen zwar, dass wir etwas ändern müssen, schaffen es aber nicht. Ich kann meinen Job nicht einfach hinschmeißen, ich brauch doch das Geld… ich kann mir nicht einfach mal ein paar Tage Urlaub nehmen, ich habe doch niemanden, der mich vertritt… ich kann diesen Termin nicht absagen, das geht sich sonst alles nicht mehr aus… ich kann meinen Oma-Besuch nicht verschieben, sonst ist sie beleidigt… Wir wollen es allen recht machen und machen Aussagen wie: das kann ich doch nicht machen…das geht nicht… das tut man doch nicht… Doch es geht! Indem wir es nicht allen anderen recht machen, sondern nur uns selber. Wir müssen uns im Klaren sein, was wir wollen. Wir müssen uns Prioritäten setzen. Also ran an den Block und Ziele aufschreiben, am besten mit der guten alten Füllfeder, denn durchs handschriftliche niederschreiben, werden die Gedanken verbindlich und haben einen ganz anderen Wert.

Tust du das, was du immer getan hast, bekommst du das, was du immer bekommen hast. Willst du etwas anderes, dann tu etwas anderes!! (Watzlawick)

Manchmal braucht es eben eine Veränderung! Für mich war es allerhöchste Zeit! Ich möchte mein Leben, meine Familie und auch meinen Beruf wieder genießen können. Nun ran ans Verändern und Abschied nehmen… verabschieden von vielleicht sogar lieb gewordenen Gewohnheiten. Es ist nicht einfach, sich zu verabschieden, aber manchmal sinnvoll und notwendig. Also: raus aus der gemütlichen Komfortzone und rein ins Leben!

Halte nicht an Vergangenem fest. Lass die Vergangenheit vergangen sein und lebe im Hier und Jetzt.

Miste deine Vergangenheit aus … auch ganz wörtlich, schaff Platz für Neues, indem du dein Haus entrümpelst. Sortiere beispielsweise eine Kiste aus, die seit dem letzten Umzug unbeachtet im Keller steht. Trenne dich von Outfits, die du seit Ewigkeiten nicht mehr getragen hast. Wir bauen eine Beziehung zu allem auf, was uns gehört und können uns nur schwer wieder davon trennen. Gerade Erinnerungsstücke (z.B. Briefe von unserer ersten Liebe, Urlaubsmitbringsel etc.) stapeln wir oft nicht nur als Staubfänger, sondern auch als Gefühlsballast. Denn diese Dinge erinnern uns immer wieder daran, was war und lassen das Gestern wertvoller, glänzender und spannender erscheinen, als das, was vor uns liegt.

Wer sich ab und an von Altem befreit, wird wieder offen für neue Erfahrungen.

So fällt es uns leichter, dass wir uns in jedem Augenblick wieder neu entscheiden, wer wir sein wollen und wohin unser Weg geht. Es gehört zum westlichen Denken, gespannt in die Zukunft zu schauen und heute schon das Übermorgen zu planen. Dabei verpassen wir, was im Heute passiert. Lenke deine Gedanken in die Gegenwart, indem du alle Sinne auf Empfang stellst und den Augenblick bewusst wahrnimmst. Stell dir vor, dass jeder Eindruck ein willkommener Begleiter ist, der dir etwas mehr über den Moment erzählt. Die Gegenwart mit allen Sinnen wahrzunehmen macht achtsam für den Moment.

Entscheide dich, indem du dich auf dein Bauchgefühl verlässt. Lass dich von deiner Intuition leiten, hör in dich hinein, spüre deinen ersten spontanen Impuls und entscheide dich danach.

„Du wirst morgen sein, was du heute denkst.“ (Buddha)

Zieh dich von Zeit zu Zeit mal zurück und lass die Welt um dich still werden. Schließe die Augen und atme ruhig. Lass den Druck („Ich muss“) oder das Ego („Ich will“) von dir abfallen, bis du das Gefühl hast, deine Gedanken würden mit dem Atmen davonfliegen. Kopf und Körper eins werden zu lassen, macht uns leistungsfähig. Wenn der Erfolg auf sich warten lässt, ist es entscheidend, einmal den Anfang zu schaffen und durchzuhalten, selbst wenn das Ziel noch in weiter Ferne ist.

„Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.“ (Latose)

Also: Was möchtest du verändern? Wie sieht dein erster Schritt auf dem Weg zum Ziel aus? Wo siehst du dich heute in einem Jahr?

„Wer einen Sieg über andere erringt, ist stark. Wer einen Sieg über sich selbst erringt, ist mächtig.“ (Laotse)

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